• „Ich nehme wahr, dass wir uns gegenseitig an die Wand diskutieren.“
  • „Mein Hals schnürt sich zu, wenn wir über dieses Thema sprechen.“
  • „Aus meiner Perspektive sind wir gerade in unserem Muster des Nicht-Entscheidens.“

Diese und ähnliche Sätze sind Gold wert, wenn es darum geht, in endlosen Diskussionen die Schleifendynamik zu stoppen und in den Lösungsmodus zu kommen.
Der Wechsel auf die Metaebene bewirkt einen Stopp in der Fachlichkeit und erzielt die Reflexion dessen, was in der Dynamik im Raum gerade passiert. Anstatt sich am WAS abzuarbeiten, führt die Reflexion des WIE zum wesentlichen Punkt.

Metakommunikation beschreibt das „Reden über das Reden“

Metakommunikation ist eine Ebene der Kommunikation, in der über die Muster in der Kommunikationssituation gesprochen wird. Wie aus einem Hubschrauber wird auf das Gespräch geschaut ohne stark involviert zu sein oder reagieren zu müssen.

Gerade wenn Gespräche blockieren, hilft die Beschreibung der verschiedenen Wahrnehmungen, um klarer zu verstehen, was in der Dynamik des Miteinanders passiert. Das Ansprechen von Mustern ist dabei meist auch Teil des Lösens, werden sie bewusster, verlieren sie im Gespräch an Wirkkraft.

Die Distanz der Metakommunikation und das Reden über Muster (nicht persönliche Schwächen) hilft dabei, das Besprochene nicht persönlich zu nehmen, sondern lediglich die Dynamik zu reflektieren.

Das Spiegeln der eigenen Wahrnehmung hilft überall dort, wo:

  • Gespräche in Schleifen passieren und nicht voran kommen
  • Spannungen in der Luft liegen und Diskussionen überschatten
  • Das, was im Raum passiert sich in Körperwahrnehmungen ausdrückt

Hilfreich für das Spiegeln auf Metaebene:

  • Wie aus einem Hubschrauber von oben betrachtet, die wahrgenommene Dynamik und das Muster des Gesprächs beschreiben
  • Aus der Ich-Perspektive sprechen: „Ich nehme wahr, dass…“
  • Rückfragen: Wie nehmt ihr/nehmen Sie die Dynamik gerade wahr?
  • Die Wahrnehmung von der Bewertung trennen
  • Musterspiegelung ist kein persönliches Feedback auf Verhaltensebene

Die Metaebene bringt Implizites zum Vorschein

Das Spiegeln von Wahrnehmungen kann die Gesprächsteilnehmenden wieder in Resonanz und Schwingung miteinander bringen. Gespräche kommen so besser voran und man kommt schneller zurück in den Lösungsmodus.

Zusätzlich bietet das körperliche Spiegeln einen weiteren Resonanzraum, um:

  • Spannungen im Prozess auszuloten
  • Dynamiken greifbar zu machen
  • Zugang zu Emotionen und Widerständen zu finden
  • Wahrzunehmen, was wirklich passiert
  • Dem Bauchhirn eine Bühne zu geben

Beispiele für Körperwahrnehmungen:

  • „Ich spüre, dass sich mir der Hals zuschnürt.“
  • „Ich spüre einen Kloß in meinem Hals.“
  • „Ich habe Herzflattern, wenn wir darüber sprechen.“
  • „Eine Nervosität steigt in mir auf.“
  • „Ich bekomme Kopfdruck.“

Überall dort, wo der Körper spricht, ist dies als zusätzliches Prozessfeedback auf der Metaebene nutzbar. Wird dies neutral und wertfrei als Spiegelung in Gesprächsrunden eingebracht, kann es unterstützen, um Knotenpunkte von Prozessen und Diskussionen zu lösen.

In der Business Welt die somatische Ebene einzubeziehen ist für manche sicher ungewohnt. Doch gerade in Zeiten der Transformation und steigender Komplexität ist es eine wichtige Ressource auf die Kraft des Körpers als Führungsinstrument vertrauen zu können.

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Photo credit: Aaron Burden, unsplash