Was in der Führung zählt ist die Haltung – und zwar eine glaubwürdige und standfeste. Fähnchen im Wind erzeugen meist nicht, dass man ihnen folgt. Das Thema Wandel ist in den Unternehmen alltäglich. Manchmal sieht es von außen aus, als würden Wellen geritten mit dem, was gerade „in“ ist. Ob Agilität, Digitalisierung oder neue Arbeitswelt – was aus unserer Sicht zählt ist nicht, was gerade innovativ klingt, sondern was zum Reifegrad der Organisation und den externen Anforderungen wirklich passt.

Eine Veränderung, der keiner folgt, ist keine Veränderung.

Umso mehr Veränderungen in kurzer Zeit wellenartig durch eine Organisation getragen werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Starre und Angst anstelle der gewünschten Mobilisierung entstehen. Je dichter die Veränderungsprojekte aufeinander folgen, desto wichtiger ist eine klare Haltung der Führungskräfte. Denn Haltung erzeugt Sicherheit in unsicheren Zeiten. Daher ist der Blick auf die eigene Haltung in veränderungsintensiven Zeiten für Führungskräfte so wichtig. Mit der eigenen Haltung strahlt jeder körpersprachlich, in Worten und in Taten aus, was er oder sie wirklich zu anstehenden Veränderungsmaßnahmen denkt. Über Haltung kann Identifikation der Mitarbeiter mit der Veränderung entstehen – oder eben Ablehnung, je nachdem, was Sie ausstrahlen.

Haltung = innere Grundeinstellung, die Denken und Handeln prägt

Wenn Sie als Führungskraft Zweifel und Groll gegen ein neues Veränderungsvorhaben ausstrahlen, multipliziert sich das schnell in Ihrem Bereich. Und so entscheidet sich auch, ob man Ihnen abnimmt, was Sie predigen und Ihnen folgt. Oder die Veränderung abtut als „wenn ich nur lange genug warte, wird die Welle an mir vorbei ziehen.“ In Ihrer Haltung ist auch Ihr Menschenbild spürbar und Ihre Einstellung, die Sie Mitarbeitern gegenüber leben.

Ein paar (durchaus unbequeme) Fragen zur eigenen Reflexion:

  • Mache ich morgen noch, was ich heute predige?
  • Stehe ich zu dem, was ich meinen Mitarbeitern verkünde?
  • Wie bin ich der Veränderung gegenüber eingestellt? Was davon spüren meine Mitarbeiter?
  • Was bedeutet glaubwürdiges Handeln für mich in meinem Führungsalltag?
  • Welches Menschenbild habe ich? Welches wird durch mein Handeln sichtbar?
  • Wo können meine Mitarbeiter Diskrepanzen erkennen zwischen dem, was ich sage und dem, was ich tue? Wie erkläre ich diese?

Für Haltung gibt es kein Rezept. Die eigene Haltung hat viel mit persönlichen Werten zu tun. Wer die innere Haltung auch im Außen lebt, wird meist als authentisch und integer wahrgenommen. Über Haltung und Glaubwürdigkeit werden Beziehungen geknüpft. Führungspersönlichkeiten macht es aus, dass sie regelmäßig über ihre innere Haltung, sowie die äußerlich wahrgenommene Wirkung dieser Haltung reflektieren. Wo Diskrepanzen auftreten zwischen innerer und äußerlich wahrgenommener Haltung wird es spannend, denn hier beginnen Entwicklungs- und Lernprozesse.

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