Resilienz liegt derzeit stark im Trend – im Coaching wie in der Qualifizierung von Führungskräften. New Work und Agilität sind zwei Konzepte, die derzeit Organisationen durchstreifen und Selbstwirksamkeit von Teams und Individuen erfordern. Die eigene Wirkenskraft und auch Widerstandskraft zu spüren und zu stärken, kann ein Weg sein, gut durch transformative Zeiten zu gelangen und gleichzeitig einen persönlichen Reifungsprozess zu durchleben.

Was man unter Resilienz-Coaching versteht, wie sinnvoll und zielführend die Arbeit an der eigenen Resilienz ist und wie dies im Rahmen eines begleitenden Coachingprozesses aussehen kann, wollen wir an dieser Stelle beleuchten.

3 Wege zu Krisenstabilität und Selbstwirksamkeit durch Aufbau von Resilienz

#1: Resilienz – Kraft aus einer Krise ziehen

Resilienz im Verständnis der Verhaltens- und Sinnlehre bedeutet die Fähigkeit, krisenhafte, schwierige, äußere Situationen nicht nur unbeschadet zu überstehen, sondern vielmehr daraus zu lernen und im Geschehenen einen Sinn zu erkennen. Es gilt also nicht nur die Krise zu überstehen, sondern zu lernen, zu wachsen, einen neuen Zustand zu erschaffen und Kraft daraus zu ziehen – sprich seine Resilienz sogar noch zu entfalten.

#2: Resilienz-Coaching – Die Verbindung zu den eigenen Resilienzfaktoren finden

Resilienz ist erlernbar. Aber wenn es trainierbar ist, ist es dann ein Coaching-Thema? Nicht vielmehr ein Trainings-Thema? An dieser Stelle vermischen sie die Rollen ein wenig. Aber es spricht aus unserer Sicht überhaupt nichts dagegen, einem Coachee im Rahmen eines Coachingprozesses, neben reflektierenden Fragen, kleine Übungen an die Hand zu geben, mit denen er weiter an sich arbeiten kann.

Als Coach kann man immer nur Begleiter sein: über offenes Fragen kann ein Denkprozess in Gang gesetzt, über Spiegelung können blinde Flecken aufgedeckt werden. Die mentale und körperliche Wahrnehmung des Coachees kann in einem Coaching über Introvision, hypnosystemische Methoden und/oder Aufstellungsarbeit gesteigert werden. Resilienz ist als mentale Fähigkeit zu verstehen, die wie der Muskelaufbau trainiert werden kann – und das am besten täglich.

Die Auseinandersetzung mit sich selbst, der Wunsch nach Selbstreflexion und Selbstfürsorge verbindet systemisches Coaching mit Resilienz. Im Rahmen der Bewusstmachung von Resilienzfaktoren kann hier sehr gezielt ein Weg beschritten werden.

6 Fragen zur Selbstreflexion und Steigerung der eigenen Selbstwirksamkeitserwartung
  • Wie fühle ich mich heute? (kraftvoll, müde, traurig, aufgeregt etc.)
  • Welche inneren Bilder steigen in mir auf?
  • Wo im Körper spüre ich das besonders stark?
  • Was tut mir gerade gut? Wovon will ich heute mehr in mein Leben lassen? (z.B. Bewegung, Schöpferisches, Stille, Natur)
  • Wer kann mich heute am besten unterstützen? Mit wem möchte ich in den Dialog treten? (FreundIn, KollegIn, Familienmitglied)
  • Wie gehe ich heute durch den Tag? Mit welcher Haltung oder mit welchem Wert/Wort möchte ich heute durch den Tag gehen und wahrnehmen? (z.B. Offenheit, Neugier, Demut, Verbundenheit etc.)

#3: Resilienz und innere Stabilität – zeitlose Konzepte zum guten Umgang mit Krisen und krisenhaften Situationen

Steckt man mitten in einer krisenhaften Situation kann ein Coaching zur Klärung und Stärkung und zur Entwicklung von Handlungsalternativen sehr wertvoll und stärkend sein.
Neben dem Lösungsorientierten Coaching kann auch resilienzaufbauend mit einem Coachee gearbeitet werden.

  • Konkrete Situationsbeschreibung: Was genau ist passiert? Was führt mich hierher?
  • Konkretisierung der Angst: Bei welchem Bild wird die Angst riesengroß? Wo spüre ich die Angst?
  • Suche nach Stressoren
  • Beschreibung, wann die Krise als überwunden gilt
  • Körper- und Atemübungen
  • Resilienz-Tagebuch (Selbstbeobachtung und Beachtung der kleinen Veränderungen)
  • Entwicklung von stärkenden Ritualen für den Alltag

Wir sind neugierig, welche Situationen Sie aus Ihrem Alltag kennen, in denen Sie sich noch etwas mehr innere Stabilität und Widerstandskraft wünschen. Schreiben Sie uns gerne an info @ avenue.de oder vereinbaren Sie ein unverbindliches Vorgespräch für ein Coaching (https://www.avenue.de/fuehrungskraefte-coaching/)
Wer als Führungskraft und interner Coach selbst begleiten lernen möchte, kann dies in unserem Curriculum „Systemische Kompetenz für Führung und Coaching“, die Anfang nächsten Jahres in einen weiteren Durchlauf geht.

 

Photo credit: renzo d’sousa on unsplash