Der derzeitige gesellschaftliche Wandel spiegelt sich auch in Unternehmen wieder. Organisationen stehen vor den Herausforderungen einer tiefgreifenden Transformation und spüren, dass dieser Wandel ihre Arbeitsweise radikal verändern wird.

Neben der Digitalisierung, die in vielen Unternehmen die Transformation maßgeblich treibt, entstehen verstärkt Spannungsfelder, die sich auch in veränderten Rollenerwartungen und Verhaltensmustern manifestieren und gehandhabt werden wollen.

Unterschied Transformation vs. Veränderung

Transformation ist in aller Munde, jedoch sind die inneren Bilder und das Verständnis, was das bedeutet, sehr unterschiedlich. Daher lohnt sich hier ein kurzer Differenzierungsversuch.

Sprechen wir von Veränderungen, meinen wir damit einen evolutionären Wandel im bestehenden System. In diesem Fall werden die Organisation oder Teile davon weiterentwickelt und optimiert. Die Kernfrage mit der man sich vor einer Veränderung beschäftigt, lautet: „Tun wir die Dinge richtig?“. Ziel ist hier, ein evolutionäres Wachstum im bestehenden Bezugsrahmen zu gestalten. Die mentalen Modelle dahinter bleiben dieselben. Change Management ist hier das Mittel der Wahl zur Begleitung dieser Veränderungsprozesse.

Sprechen wir von Transformation, verstehen wir darunter einen grundlegenden Wandel hin zu einem neuen System. Grundlegend im Sinne von Wandel des Selbstverständnisses, der Identität und der Tiefenstruktur. Kernfrage hier: „Tun wir die richtigen Dinge?“. Ein Hinweis auf eine sich ankündigende Transformation können zum Beispiel Krisen sein.

Transformation braucht systemisches Wissen

Der große Unterschied liegt also in der Tiefe des Wandels und vor allem an dem Phänomen, dass man zu Beginn nur das Abrutschen spürt, sich irgendwann hilflos im Nebel befindet und sich das Neue erst nach und nach zeigt. Dann, wenn der Moment durchschritten ist, an dem das Alte nicht mehr vorhanden und das Neue noch nicht da ist, kann erst das Gestalten beginnen. Eine Transformation begleitet man nicht mit Maßnahmenplänen, sondern mit Beobachten, Spüren und Reflektieren. Mit Raumhalten und aktiver Beziehungsgestaltung, damit sich die Emotionen und das Neue zeigen können.

Transformationsbegleitung braucht das Wissen um diese Logiken, sowie System- wie Spürkompetenz. Das reflektierende und resonante Arbeiten bekommt einen neuen Platz in diesem Zusammenhang.

Systemkompetenz und Resonanzkompetenz machen den Unterschied

Transformationen begleitet man mit Leichtigkeit, wenn man sich den Widerstand zum Freund macht und die Angst vor Nebel und Emotion verliert. Zuallererst hilft es an den Schwellenpunkten (oder X-Momenten) nicht nervös zu werden, gerade dann, wenn die typischen Muster des „Mehr-vom-Selben“, des Aktionismus oder „Planenwollens“ sich verstärken. Jede Transformation hat ihren eigenen Schwellenmoment, in dem das Alte nicht mehr existiert und das Neue noch nicht da ist. Diese Momente auszuhalten und in die Stille zu begleiten, ist die Aufgabe einer guten Transformationsbegleitung.

Systemkompetenz ist die Grundlage der Begleitung von Transformationsprozessen

Versucht man Unternehmen in ihrer Komplexität und ihren Spannungsfeldern für Entscheidungen zu verstehen, gilt es, Komplexität anzuerkennen und handzuhaben. Die systemische Beschäftigung mit Spannungsfeldern und den Kontexten ermöglicht es, Entscheidungen am Wesentlichen der Organisation zu treffen.

Um in volatilen Umwelten und der damit verbundenen Ungewissheit handlungsfähig zu bleiben und miteinander verschränke Wechselwirkungen bei Entscheidungen zu berücksichtigen, braucht es mehr als einen schlauen Kopf, nämlich die Akzeptanz, dass tiefgreifender Wandel nicht planbar, Interventionen dennoch notwendig sind.

Resonanzkompetenz bringt Leichtigkeit in die Wandelbewegung

Wir können neben dem systemischen Beobachten, Analysieren und Verstehen auch unseren Körper als Resonanzinstrument nutzen. Wir können mit ihm Spannungen, Widerstände und den X-Moment wahrnehmen und für die Wandelbewegung in der Transformation nutzen.

Führungsteams durchlaufen die Transformation gemeinsam

Führungsteams, die sich Raum für Reflexion dieser Art nehmen, nehmen die Phänomene und Hinweise auf eine Transformation wahr und durchlaufen den Transformationsprozess gemeinsam. Ein strukturiertes Fragensetting mit Zeit zum Nachdenken und Hinspüren und letztlich der Hingabe an das, was sich Neues zeigen will, ist ein Prozess, der Organisationen gut durch diese Phasen steuert.

Wer Lust hat mehr darüber zu erfahren, kann auf den nachfolgenden Seiten weiterlesen oder sich in unserem Institut zum:r Transformationsbegleiter:in ausbilden lassen:

Begleitung von Transformation

Level-up-Programm für Führungsteams

Systemischer Kompaktkurs in unserem Avenue Institut

Die innere Reise durch die Transformation macht einen Unterschied.

 

Photocredit: Matt Paul Catalano, unsplash