Transformation ist das neue Normal. Ob Digitalisierung, Klimawandel, gesellschaftliche Umbrüche oder organisatorische Neuausrichtungen – Unternehmen und ihre Führungskräfte stehen vor ständigem Wandel. Diese tiefgreifenden Veränderungen bringen Unsicherheiten mit sich und erfordern von allen Beteiligten eine besondere innere Widerstandskraft: Resilienz. Eine der zentralen Stärken in diesem Kontext ist Zuversicht. Aber was genau macht Zuversicht so wichtig und wie kann sie gestärkt werden?
Die Bedeutung von Zuversicht in der Transformation
Zuversicht bedeutet nicht, Herausforderungen naiv zu unterschätzen oder eine unrealistische Positivität an den Tag zu legen. Vielmehr ist Zuversicht eine realistische, aber positive Grundhaltung, die darauf vertraut, dass auch schwierige Situationen bewältigt werden können. Sie gibt Mut, den ersten Schritt zu gehen, selbst wenn der gesamte Weg noch nicht klar ist.
In Zeiten der Transformation kann Zuversicht vor allem in Führungsteams dafür sorgen, dass:
- Herausforderungen aktiv angegangen werden, anstatt in Unsicherheit zu verharren.
- Lösungsorientiertes Denken gefördert wird.
- Teams die Phänomene der Transformation verstehen und motiviert bleiben, statt in Verzweiflung zu verfallen und sich abzuwenden.
- Resilienz auf individueller und organisationaler Ebene gestärkt wird und mehr Krisenstabilität vorherrscht.
Was ist der Unterschied zum Optimismus?
Optimismus und Zuversicht werden oft synonym verwendet, haben aber unterschiedliche Nuancen. Optimismus ist ein genereller Glaube, dass „alles gut wird“, während Zuversicht auf der realistischen Einschätzung der Situation basiert und darauf vertraut, dass man selbst aktiv etwas bewirken kann. Zuversicht kombiniert also den Glauben an eine positive Zukunft mit dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Diese Mischung ist besonders in der Transformation entscheidend. Ein rein optimistischer Ansatz kann dazu führen, dass Risiken unterschätzt werden. Zuversicht hingegen erfordert, Probleme anzuerkennen, aber nicht von ihnen gelähmt zu werden. Sie gibt Kraft, Hindernisse zu überwinden.
Warum Führungsteams als Vorbilder für Zuversicht gefragt sind
In der Transformation spielen Führungsteams eine Schlüsselrolle. Ihre Haltung beeinflusst, wie Teams mit Unsicherheit und Herausforderungen umgehen. Führungsteams, die Zuversicht ausstrahlen, schaffen Orientierung, Vertrauen und Stabilität in unsicheren Zeiten.
Einige konkrete Ansätze, wie die Führung Zuversicht fördern kann:
- Transparente Kommunikation: Indem sie klare, ehrliche und positive Botschaften sendet, hilft sie Mitarbeitenden, sich in der Transformation zurechtzufinden. Auch wenn auf inhaltlicher Ebene nichts Neues passiert, so kann über den Prozess und natürliche Vorkommnisse und Gefühle in der Transformation kommuniziert werden.
- Vorbild sein: Führungskräfte, die Zuversicht vorleben, inspirieren ihre Teams dazu, ebenfalls zuversichtlich zu bleiben. Und gemeint sind hier keine unauthentischen Zwangsoptimisten.
- Erfolge sichtbar machen: Auch kleine Fortschritte sollten gefeiert werden, um das Vertrauen in den Transformationsprozess zu stärken.
- Sinnhaftigkeit vermitteln: Mitarbeitende, die den Sinn hinter der Transformation verstehen, sind eher bereit, sich darauf einzulassen.
5 Ansätze zur Stärkung von Zuversicht
Zuversicht ist eine Kompetenz, die entwickelt und trainiert werden kann. Hier sind einige konkrete Ansätze, um Zuversicht zu stärken – sowohl auf individueller als auch auf organisatorischer Ebene:
- Fokus auf Lösungen: Anstatt sich in Problemen zu verlieren, sollten Führungsteams gemeinsam nach Lösungen suchen, Möglichkeiten ausprobieren und Auswirkungen des Neuen gemeinsam erkunden.
- Ressourcen aktivieren: Sich bewusst machen, welche Stärken, Kompetenzen und Unterstützungen bereits vorhanden sind, gibt Sicherheit. Sich diese Zeit zu nehmen ist nicht immer leicht und selbstverständlich – jedoch sehr unterstützend. Stärkendes Feedback kann das vermitteln.
- Räume der Vernetzung schaffen: In der Transformation ist niemand allein. Ein starker Austausch innerhalb des Führungsteams oder in den einzelnen Teams kann dabei helfen, Herausforderungen besser zu bewältigen.
- Selbstwirksamkeit fördern: Zuversicht entsteht, wenn Menschen erfahren, dass sie selbst aktiv etwas bewirken können. Delegation von Verantwortung und das Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeitenden sind hier entscheidend.
- Positive Zukunftsbilder schaffen: Visionen und Ziele, die begeistern und motivieren, geben Orientierung und machen Mut. Die Arbeit mit Narrativen kann hier gezielt eingesetzt werden.
Die Theory U nach Otto Scharmer ist hier ein sehr geeignetes Werkzeug, um Transformation mit Zuversicht zu begegnen und zu handhaben.
Fazit: Zuversicht – der Anker in stürmischen Zeiten
In einer Welt des permanenten Wandels ist Zuversicht gleichzeitig der Motor, der Energie für Veränderungen freisetzt, und der Anker, der Stabilität gibt, wenn alles im Fluss ist. Eine wunderbare Kraft in der Polarität zwischen Verändern und Bewahren.
Führungsteams, die Zuversicht fördern und vorleben, tragen nicht nur zu ihrer eigenen Resilienz bei, sondern stärken auch ihre Organisation. In der Transformation braucht es genau diesen Blick nach vorne – voller Vertrauen in die eigenen Stärken und mit der festen Überzeugung, dass auch die größten Herausforderungen gemeistert werden können.
Sind Sie zuversichtlich? Schreiben Sie uns gerne und sagen Sie uns Ihre Meinung zu diesem Thema. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.
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Photocredit: pexels, Myriams Fotos
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