In der Transformationsbegleitung und Teamentwicklung selbst in Führung gehen, gestärkt von Supervision und Sparring im Hintergrund.

Bis vor einigen Jahren haben wir angefragte Team- und Bereichsentwicklungen und Transformationsbegleitungen immer selbst begleitet. Mit den Jahren ist der Kreis systemisch ausgebildeter Führungskräfte in den Unternehmen gewachsen und reifer geworden und der externe Weg muss nicht immer der richtige sein, wenn es um die langfristige, unternehmerische Wirksamkeit geht. Uns macht es Freude Führungskräfte zu befähigen, selbst in die Rolle der internen Begleitung zu gehen.

Daher schauen wir bei neuen Kundenanfragen genauer hin, ob es wirklich sinnvoll ist den Prozess extern zu begleiten oder ob eine interne Durchführung durch die Führungskraft mit externer Unterstützung durch Supervision, Sparring oder Qualifizierung der wirksamere Weg ist.

Denn einmal gelernt kann diese Kompetenz intern bleiben und die Erfahrungen auch bei jeder nächsten Transformation genutzt werden. Führung transformiert sich so selbst und kommt stärker sichtbar in eine neue Rolle im Unternehmen.

Was ist der Mehrwehrt der internen Begleitung?

  • Sie stärkt deutlich die Zuschreibung von Führung, denn Transformationsbegleitung und Mitnehmen der Teams ist Teil der Führungsaufgabe.
  • Die interne Begleitung öffnet, wenn sie gut gemacht ist, vertrauensvolle Räume zum Reden und Begegnen, die im operativen Alltag oft zu kurz kommen.
  • Diese Räume sind kulturbildend und beziehungsstiftend ohne das Etikett eines Externen.
  • Aus eigener Kraft Transformation zu gestalten stärkt immens die Selbstwirksamkeit von Teams.
  • Die Führungskraft geht damit bewusst in die Rolle als RahmensetzerIn, die den Raum dafür hält, dass die wesentlichen Themen auf den Tisch kommen und Emotionales Raum bekommt, fernab von gebuchten Workshops, sondern dann, wenn es sich im Prozess zeigt.

Wann ist eine interne Begleitung nicht möglich und der externe Weg sinnvoller?

Natürlich hat auch die interne Begleitung ihre Grenzen, die es achtsam im Blick zu haben gilt. Voraussetzung hierfür ist zunächst die Kompetenz des Raumhaltens und Begleitens solcher Prozesse und beide Rollenhüte (ProzessbegleiterIn und Führungskraft) sauber auseinander halten zu können. Ein transparenter Umgang mit Rollenhüten und Erwartungen, sowie die Bereitschaft zur Reflexion der eigenen Wirkung und entstehender Dynamiken gehören ebenso dazu.

Eine interne Begleitung durch die direkte Führungskraft ist in folgenden Konstellationen nicht möglich:

  • In stärkeren Konfliktfeldern: bei persönlichen Konflikten mit einzelnen Teammitgliedern, bei schwelenden Konflikten im Team oder mit der Führungskraft.
  • Bei sehr klarer persönlicher Ergebniserwartung durch die Führungskraft oder starken eigenen Bedenken bzgl. der Transformation, die die Gefahr der Übertragung mit sich bringen.

Und immer gilt: die Führungskraft muss sich in dieser Rolle auch wohlfühlen und souverän damit umgehen können. Sparring und Supervision im Hintergrund ermöglichen die Metaperspektive in diesen Prozessen und die sorgfältige Vorbereitung von Gruppenformaten, der Rahmung und Planung der Interventionen, sowie die Reflexion entstandener Dynamiken und weiterer Schritte im Nachgang.

Wer die systemische Kompetenz in Transformationsbegleitung und Coaching intern lernen möchte, kann das in unserer zweijährigen, systemischen Ausbildung, mehr dazu hier.

Der Start des nächsten Ausbildungsjahres ist im Februar 2024 in Berlin.

 

Photo credit: Mike Bird, pexels