Räume sind zentral. Wir sind keine Architekten. Wir sind Systemiker.

Wir beraten Führungskräfte in bewusstem Leadership. Und für das Bewusste spielen Räume eine ziemlich große Rolle. Im Innen wie im Außen. Sie liefern Struktur und Ordnung, grenzen ab, geben Sicherheit und haben Bedeutung. Und: sie halten Energie.

Im systemischen Sinne ist die Abgrenzung zur Umwelt ein relevantes Kriterium zur Klärung, und zur Definition, was zu einem System, das wir betrachten wollen, dazugehört und was nicht? Vielleicht mag es etwas theoretisch klingen. Es ist jedoch sehr praktisch.

Ob wir uns in einem Coaching mit Führungskräften, in der Beratung von Geschäftsführern zu Transformationsprozessen, in Organisationsentwicklungen mit Führungsteams befinden, es geht immer wieder um Räume.

Das war es uns wert, dieses Phänomen einmal aufzugreifen und einzuordnen.

Räume

Wofür stehen sie?

Wo fehlen sie?

Wie gestalten wir sie?

Wie nutzen wir sie?

Innere Räume grenzen zum Außen ab: ein Raum nur für DICH

In Coachings ist die Arbeit mit inneren Räumen ein großer Teil des persönlichen Entwicklungsprozesses. Wir alle haben diese inneren Räume, gehen aber unterschiedlich bewusst mit ihnen um. Lassen Unterschiedliches dort stattfinden. Nachgrübeln bei Problemen, im Flow sein während des Joggens oder der Ausübung eines Hobbys, entspannen während des Musikhörens oder beim Wandern in der Natur. Vieles passiert einfach so in unseren inneren Räumen – ohne dass wir das steuern. Wir lassen es passieren.

Wir können unsere inneren Räume aber auch von Zeit zu Zeit bewusst gestalten und etwas stattfinden lassen: um einer erlebten Situation nachzuspüren, eigene Gefühle und Reaktionen zu verstehen, motivierende Bilder entstehen zu lassen oder auch einfach, um uns leer zu machen – nur in der Verbindung mit dem eigenen Atem im Moment zu sein. Ein Zustand höchster Präsenz, der uns helfen kann, den eigenen Fokus und die eigene Mitte zu finden. Fehlt dieser bewusst genutzte Raum, besteht die Gefahr aus der Balance zu kippen, wenn wir unter Druck oder Stress geraten.

Dieser innere Raum steht für Selbstfürsorge, Selbstreflexion, Orientierung und Fokussierung.

Äußere Räume als gestaltbare Orte der Begegnung, Ausrichtung und Resonanz: dem WIR Raum geben

In der Zusammenarbeit mit Führungsteams wird oft die Frage gestellt: Wofür nutzen wir diesen Raum, den Raum Führungsteam? Was lassen wir hier stattfinden? Was laden wir ein? Was lassen wir bewusst nicht hinein?

Nach mehrstündigen Workshops kommt auch verstärkt das Feedback: „Es tat so gut, dass wir den Raum hatten, hier mal über die wichtigen Dinge zu sprechen.“ Unsere Rückfrage an dieser Stelle häufig: „Wofür nutzen sie den Raum sonst?“ Es folgt oft die ernüchternde Erkenntnis, dass Zeit und Raum mit operativen Statusberichten gefüllt werden, weil es das Gewohnte ist.

Im Ergebnis strukturieren viele Führungsteams ihre Räume um. Gestalten operative Räume zum Infoaustausch, Räume zur Klärung von Störungen, Räume zur Zukunftsgestaltung und für Führungsthemen – Räume für Resonanz zu wesentlichen Themen, für Entscheidungen und Ausrichtung. Wie diese Räume gefüllt werden und noch viel wichtiger, womit nicht, erfordert Ausprobieren, etwas Schlenkern, Reflektieren und Nachjustieren – bis es sich richtig anfühlt und passt.

Äußere Räume stehen für Begegnung, Ausrichtung und Entscheidung.

Räume haben Funktion UND Bedeutung

Erst wenn sie wegfallen, merken wir, wofür sie standen und ob wir sie brauchen.
Besprechungsräume, Büroräume, Produktionshallen, Labore, Archive, Pausenräume, Kantinen. Virtuelle Räume. Räume haben ihre Funktion. Und nicht nur das. In der ganzen New Work Welle, in der auch Flexibilisierung von Arbeitsplätzen und Schreibtischen eine Rolle spielt, zeigt sich dieses Phänomen sehr deutlich.
Räume haben für Menschen nicht nur eine Funktion. Sie haben auch eine Bedeutung. Geben Sicherheit, Heimat, Zugehörigkeit. Haben viel mit Zeit zu tun. Mit in der Vergangenheit Erlebtem, manchmal auch Verklärtem.
Haben wir Zugang zu Räumen oder nicht, hat auch einen engen Zusammenhang mit den verschiedenen Rollen, die wir einnehmen dürfen. Lassen wir also die Bedeutung außer Acht und uns nur von der Funktion leiten, springen wir etwas zu kurz.

Wir selbst können Resonanzraum sein

Führungskräften wird in jüngster Zeit verstärkt die Aufgabe zugeschrieben, den Raum zu halten für ihre Teams – in Konflikten oder in Klärungsprozessen. Doch was bedeutet es einen Raum zu halten? Es bedeutet als Resonanzraum zur Verfügung zu stehen, präsent da zu sein, wahrgenommene Phänomene zu beschreiben und nicht zu bewerten, öffnende systemische Fragen zu stellen, die es erleichtern dem Wesentlichen nah zu kommen und so Klärungen und Entscheidungen im System (im Team) zu ermöglichen.
Eine coachende Haltung mit systemischem Background ist hier sehr förderlich. Das was es dafür braucht, ist neben der wertfreien Haltung, die Kontrolle aufzugeben und mit dem zu gehen was kommt.

Wer dies lernen und Räume bewusst gestalten möchte, im Innen wie im Außen, wäre in unserer systemischen Coachingausbildung für Führungskräfte und Personal- und OrganisationsentwicklerInnen genau richtig.

Vereinbaren Sie gerne ein unverbindliches Informationsgespräch oder schauen Sie auf unseren regelmäßig stattfindenden, kostenlosen Infoabenden vorbei (der nächste findet am 02.08.23 statt, mehr Informationen hierzu auf LinkedIn). Wir freuen uns auf Sie.

 

 

Photocredit: vnwayne fan, unsplash